– enthält Werbung –
Genau so eine Erinnerung ist es, in der ich zum ersten Mal über die Sprache nachdachte. Ich schaute aus dem Fenster, sah die Bäume, Häuser und Städte vorbeiziehen und las. Ich las Werbetafeln, Städtenamen und Schilder. Und ich tat es, ohne dass ich es meinem Kopf befohlen hätte. Ich sah ein A und wusste, dass es eines war. Ich erinnere mich, wie ich versuchte, Wörter nicht zu lesen, es mir zu verbieten und den Buchstaben keinen Sinn zu verleihen. Doch es klappte nicht ein einziges Mal.
Und vielleicht interessiert es den ein oder anderen ja sogar. Im Grunde ist Lesen nichts anderes als Sprechen im Kopf. Um ein Wort lesen zu können und seine Bedeutung zu verstehen, müssen wir die Form des Wortes (das Graphem) in eine Klangeinheit (das Phonem) umwandeln, also Buchstaben in Laute.
Anschaulich wird dies besonders beim Prozess des Lesenlernens, das man bei Kindern beobachten kann. Wenn Kinder das Alphabet lernen, verknüpfen sie den gelernten Buchstaben mit einem Laut. Unser Alphabet enthält also die elementaren Laute unserer Sprache. Versuchen sie nun ein Wort zu entziffern, wandeln sie die Buchstaben, die sie sehen, in diese Laute um. Ganz zu Beginn dieses Stadiums können sie die Wörter erst nach und nach beim lauten Lesen entziffern und formen sich über den Klang die Bedeutung des geschriebenen Wortes.
Als fortgeschrittene Leser laufen die beiden Prozesse von Erkennen der Form und Umwandlung in eine Klangeinheit nahezu parallel ab und wir können bis zu 200 Wörter in der Minute lesen.
Wer sich dafür näher interessiert, kann sich diesen Film von arte auf Youtube ansehen, der das, was ich hier herunter gebrochen erklären wollte, ausführlich und wissenschaftlich erklärt und auch auf neurologische Prozesse eingeht. Sehr sehenswert!
Der Schnitt ist von einem gekauften Kleid abgenommen und die wunderschönen Stoffe sind Groovy Lotus und Sunrise* von monaluna, die die wunderbare Eulenmeisterei mir zum Probenähen zur Verfügung gestellt hat.
*sponsored gekennzeichnete Stoffe und Materialien wurden mir von der entsprechenden Firma kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst jedoch nicht meine dargestellte Meinung.
Verlinkt: Outnow
8 Antworten
❤️
Liebe Fredi, ein echt toller Text, dein Kleid ist auch echt toll. Ich habe mit der Sprache auch noch mal ganz neue Erfahrungen gemacht, ich konnte sie lesen, aber nicht verstehen, ich wusste nicht beim Vorlesen, was die worte bedeuten, aber ich mag den klang der finnischen Sprache sehr. Ich verstehe immer noch nicht alles, aber bin viel aufmerksamer geworden auf den rest, ich kann viel schneller verstehen ob es wütend oder glücklich klingt, weis viel besser zu wem welche stimme gehört und achte auf mimik und gestik. Ich habe nocheinmal alles ganz anderes kennen gelernt und war genommen, als damals. Liebe Grüße Maira
Sehr interessante Gedanken über die Sprache. Schön formuliert. LG Jasmin
Hey Fredi, da hast du deine Gedanken wieder super schön in Worte gefasst, ich habe das richtig gerne gelesen. Ich muss auch immer egal wo ich Schrift sehe sie lesen. Ich denke mal, das war so ähnlich wie wenn ich jetzt japanische Schriftzeichen sehe, einfach Linien und Punkte, die keinen Sinn ergeben und eben einfach da sind 😀 Aber ich habe da eigentlich keine Ahnung von. Dein Kleid ist echt süß, besonders der Stoff des Rockes gefällt mir. Alles Liebe, Freja.
Auja! Noch einmal Kind sein und eingemummelt in den Urlaub fahren 🙂 Schöner Text und schönes Kleid!♥
Hübsches Sommerkleid. Und dein neues Logo oben gefällt mir super super super gut!!! Echt kreativ und einprägend. Toll gemacht!GrüßchenSteffi
Im ersten Absatz finde ich mich total wieder! Vor allem die Reisebeschreibung war so passend. Das Lesen lernen habe ich damals sehr genossen, ich habe meine Bücher über alles geliebt und auch mein Bruder kam nicht umhin, von mir das Lesen und Schreiben zu lernen und auch er hat es gerne getan, damals im Griechenlandurlaub. So schließt sich der Kreis von kuscheligem Urlaub und der schönen Leserei. Gerne wäre ich nochmal so klein und unbedarft (ok, klein bin ich immer noch 😉 ). Aber heute können wir ja andere schöne Sachen lernen. Das Kleid ist übrigens auch sehr schön. die Farben strahlen so toll! 🙂 Grüße :*
Wow, ich finde die Gedanken, die du da als Kind hattest wirklich faszinierend. Da warst du ja schon als Kind eine kleine Philosophin ;). Ich kann mich leider gar nicht mehr an Kindheitsgedanken zur Sprache erinnern, aber deine Beschreibung von langen Autofahrten kommt mir dafür umso bekannter vor ;).Liebe Grüße,Leona