munich is calling

Da ist so ein Gefühl. Ein bisschen unscharf und verschwommen, aber trotzdem unendlich präsent. Es kriecht aus meinem Brustkorb, bis hin in die Fingerspitzen.
Ein Gefühl absoluter Freiheit.
Es ist eine Aufbruchstimmung, die mich seit einigen Tagen durchströmt. Der Wunsch, die Welt zu verändern – oder vielleicht auch erst einmal nur mich selbst.
Ich sitze da, gefesselt von den Gedanken an etwas Neues, an eine neue Stadt. Im Hintergrund läuft leise Musik. Thees singt „Und dann steigen sie empor/ auf ein unsichtbares Zeichen / flieg Vogel, flieg Vogel, flieg“. Und ein wenig fühle ich mich so. Wie ein Vogel, der aufbricht, in den Süden zu fliegen.
München. 
Ich weiß auch nicht, was dieses Gefühlshaos seit einigen Tagen mit mir macht.
Mal ziehe ich die Flügel ein und will nicht los, nicht weg und dann sehne ich mich doch nach der Reise ins Unbekannte.
Dieses Gefühl, kurz vor dem Start – das haut mich einfach um. 
Und ich finde es beschreibt es ganz gut, „ein unsichtbares Zeichen“. Als würde ich von irgendetwas sanft angestoßen, jetzt endlich mal das heimische Nest zu verlassen und meine Flügel auszubreiten.
Ich habe so ein unendliches Prickeln in den Fingerspitzen, das mir sagen will: Tu endlich mal was, tu was anderes als immer das gleiche Hin und Her!
Und es ist fast so, als ließe mich nur die Aussicht auf eine große Veränderung endlich mal Dinge tun, für die hier alles zu heimisch, „zu nah dran“ ist. Umweltaktivist, Künstler oder Bergsteiger – plötzlich steht mir alles offen.
Und genau das ist dieses Gefühl der Freiheit.
Das Gefühl vor dem Start, wo noch alles in der Unbegreiflichkeit liegt, wo alles möglich ist.

„Und wir schauen in den Himmel/ denn bald ist es soweit“

– bald ist es soweit!

Zitate: „Zugvögel“, Thees Uhlmann, #2