Schmökern • Schöne Wörter Illustrationen

Inhalt

Die (selbstgenähte) Kuscheldecke bis ans Kinn angezogen, dampfender Teegeruch steigt in die Nase – und ich schmöker gemütlich in einem Buch. Wenn das nicht nach dem perfekten entspannten Sonntagabend klingt! Stattdessen ist es Sonntagabend und ich überlege, wie ich das Wort Schmökern illustrieren könnte. 😉

Schmökern. Klingt nach dicken, alten Wälzern, Büchergeruch, einer fantastischen Geschichte, in der man versinkt. Das Wort selbst hat eine ganz interessante Herkunft. Ein Blick ins Herkunftswörterbuch verrät: Im 18. Jahrhundert tritt die Bezeichnung für ein altes, minderwertiges Buch auf. Es heißt weiter, dass die Bezeichnung ein altes Buch meine, dass die Studenten zum Schmauchen, also Rauchen einer Pfeife, benutzen, indem sie Papier herausrissen und die Pfeife damit ansteckten. Damit wäre auch erklärt, wieso wir heute auch Schmökern für eine Zigarette rauchen verwenden. Der Bezug zu alten Büchern scheint also bis heute erhalten, wieso wir heute aber in Büchern schmökern, wenn wir sie lesen und es eher positiv verwenden, konnte ich nicht herausfinden.

Danke übrigens an Zwergstücke, die mich bei der letzten Illustration auf das Wort Schmökern gebracht hat! 🙂

Jetzt aber nochmal kurz zurück zur Zeichnung. Es ist also Sonntagabend, ich überlege, wie man das Wort angemessen ins Szene setzt, denke erst an fliegende Bücher – und irgendwie kommt mir dann die Krake in den Sinn. Ich wollte sowieso bei einem der Wörter eine Krake malen und da bot sich schmökern irgendwie an. Am liebste würde man ja eh 5-10 Bücher gleichzeitig lesen (ich kann das sogar richtig gut, Bücher anfangen und parallel lesen…über mehrere…Jahre..), vielleicht kriegt meine Krake das ja besser hin mir ihren Tentakeln. 😉

Und sie ist doch ganz niedlich geworden, oder was meint ihr?

Wort Nummer 7 reiht sich nun also ein und ich freue mich wie immer auf eure Ideen, und Meinungen zur Illustration und dem Wort und natürlich über eure schönsten Wörter! 🙂

PS: Einige von euch kennen rauchen nur als ’schmöken‘, nach erneuter Recherche habe ich beide Formulierungen gefunden. Aus dem niederdeutschen Schmöken für Rauchen hat sich vermutlich über Schmöker dann auch Schmökern eingebürgert! 😉

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8 Antworten

  1. Sehr amüsant, deine Schöne Worte Reihe! Und da ich im Ausland lebe freue ich mich um so mehr über schöne deutsche Worte 🙂 Eines meiner Lieblingsworte ist übrigens 'verhohnepiepeln' (Weiss gar nicht ob das so richtig geschrieben ist…), vielleicht hast du ja Lust das auch in deine Sammlung aufzunehmen.Lieben Gruß aus Sydney von Katrin

  2. Liebe Fredi, oh ja schmökern ist ein feines Wort!!! In Büchern schmökern, wer mich beim shoppen sucht findet mich meist im Buchladen.Schade das es die tollen Antiquariate die ich so kannte, nicht mehr gibt! Übrigens lese ich auch durchaus auch über Jahre parallel Bücher.Mein liebster aller Ehemänner schmunzelt immer über meinen Stapel hier und da und neben dem Bett…Auf dem letzten Tentakel Deiner allerallerliebsten Krake fehlt etwas!!! Nicht umsonst gibt es ein fast Parallelwort zum Schmökern, nämlich das Schnökern! Schnökern, etwas naschen, Schoki,oder anderen Süßkram.In diesem Sinne wünsche ich Dir eine Woche mit Zeit zum Schmökern und Schnökern;-) lG Petra

  3. Ich finde diese Reihe mit den schönen Wörtern und noch schöneren Illustrationen toll! Zwei Wörter, die ich als Kind liebte: gigampfa (schaukeln auf einer wippe) und gumpa (springen, hüpfen). Das ist vorarlbergerisch, so spricht man ganz im Westen Österreichs. Die Sprache ähnelt dem schweizerdeutschen und wird nur 50 km weiter östlich nicht mehr verstanden 🙂 jetzt lebe ich in Wien, und auch da gibt's tolle wörter, zb "schluderant" (schlampiger mensch) oder tachinieren (vorgeben, krank zu sein). Viel Spaß weiterhin auf der suche nach schönen Wörtern! LG, Nina

  4. Liebe Fredi, ich finde die Krake voll süß. <3Ich wusste gar nicht, dass das Wort Schmökern einen Zusammenhang mit einer Zigarette rauchen steht. Ich kannte bisher nur, das genussvolle Schmökern in einem Buch. Liegt vielleicht auch daran, das ich Nichtraucher bin. :-DIch wünsche dir eine tolle Woche!Alles Liebe, Vivien

  5. Hihi, ich mag deine Wörterreihe und finde es sehr spannend, woher einige Begriffe stammen! Schmökern im Zusammenhang mit rauchen habe ich zum Beispiel noch nie gehört.Sehr schön finde ich zum Beispiel ja auch schnabulieren, mümmeln und munkeln^^Viele Grüße Anela

  6. Liebe Fredi,was für eine schöne Serie mit tollen Illustrationen auf Deinem wunderschönen blog, auf dem ich so gerne SCHMÖKERE :-).Eins meiner Lieblingswörter ist SCHMUNZELN, es wûrde glaube ich auch rein vom Klang her gut in Deine Serie passen.Liebe Grüsse, Caro

  7. Oh Gott, was für tolle Illustrationen. Zu tollen Wörtern. Ich freu mich auch immer, wenn ich ein Wort höre oder benutze, was nur noch selten benutzt wird oder irgendwie putzig klingt. Wie Schmu, lunschen oder Debakel. Ich bezeichne auch alle meine Unterhöschen rigoros immer noch als Schlüpfer oder Schlüppis. Liebe GrüßeAnne

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